Sommerzeit ist gleich Sommerloch im Business?
Nicht für Dich!
Viele Selbständige erleben die Sommermonate als ruhiger. Weniger Anfragen, weniger Termine und oft mehr Unsicherheit. Die Welt scheint auf Pause gedrückt. Vielleicht hast Du dann auch manchmal das flaue Gefühl, wenn „alle Welt“ im Urlaub ist und Du mit Deinen To-dos allein „dasitzt“.
Wenn Du das kennst: Willkommen im sogenannten Sommerloch.
Ich persönlich mag den Begriff ehrlich gesagt nicht besonders – jedoch weiß ich, was damit gemeint ist.
Und noch viel wichtiger – ich weiß, wie sich das anfühlt.
Jedoch: Ruhig heißt nicht leer. Und erst recht nicht „nicht wichtig“!
Denn genau hier liegt eine stille Stärke. Wenn Du jetzt klug planst, hast Du in ein paar Wochen freie Kapazitäten für genau die Projekte, die Du wirklich umsetzen willst.
Du startest aufgeräumt in die zweite Jahreshälfte, statt mit „Altlasten“ und Chaos im Kopf.
Was Du jetzt anpackst, schafft Raum.
Raum für klarere Prozesse, bessere Entscheidungen und einen effizienten Alltag.
Die ruhigen Sommerwochen können Deine heimliche Superpower sein.
Ich zeige Dir, wie Du die Sommerzeit im Business bewusst für Dich nutzen kannst. Du bekommst konkrete Impulse, die Dich entlasten, stärken und vorbereiten. Um Dein Business so zu stärken, dass Du mit Klarheit und Fokus in die zweite Jahreshälfte startest.
In aller Kürze:
Wie Du die Sommerzeit im Business sinnvoll und entspannt für Dich nutzt
- Die ruhigeren Sommermonate fühlen sich oft verunsichernd an. Sind jedoch eine echte strategische Chance.
- Du kannst jetzt gezielt aufräumen, vorbereiten und Deine Business-Struktur stärken – ohne Zeitdruck.
- Gerade in dieser Phase lohnt es sich, Prozesse zu schärfen, Tools zu prüfen und zukünftige Aktionen vorzudenken.
- Gleichzeitig darf Raum sein für Erholung, kleine Rituale und bewusste Pausen (ohne schlechtes Gewissen)
- Was Du jetzt angehst, bringt Dir im zweiten Halbjahr mehr Klarheit, Zeit und Fokus.
Aufräumen & Klarschiffmachen: So bringst Du Dein Business im Sommer auf Kurs
Wenn es im Außen ruhiger wird, darf es innen klarer werden. Gerade die Dinge, die sonst im Tagesgeschäft hinten herunterfallen, bekommen jetzt ihren Platz und ihre Wirkung.
Physische Ablage entmisten
Ja, Papier ist altmodisch – jedoch manchmal eben doch noch da. Und oft mehr, als man denkt. Vielleicht hast Du eine Schublade, in der sich Berge, Notizen und alte Unterlagen stapeln.
Diese Zeit ist ideal, um zu prüfen: Was brauche ich wirklich noch und was darf weg?
Sortiere in drei einfache Kategorien:
– Behalten
– Digitalisieren
– Entsorgen
Und gibt Dir selbst den Rahmen: keine Großaktion, sondern in Etappen. Vielleicht eine halbe Stunde mit Timer. Kleine Etappen bringen oft mehr als das große „Einmal und nie wieder“. Das bringt Dich nicht an Dein Ziel.
Freu Dich auf Ordnung im Außen, die nach innen wirkt. Versprochen ;-)!
Ordnung schaffen: Digitale Ablage effektiv organisieren
Die digitale Ablage wächst oft still und heimlich und wird dabei immer unübersichtlicher. Verstreute Dateien, doppelte Notizen, alte Strukturen, die längst nicht mehr passen.
Nutze die Zeit, um Dir ein System aufzubauen, das für Dich funktioniert: übersichtlich, logisch und klar.
Fragen, die Dich zur Strukturfindung unterstützen können:
– Gibt es klare Hauptordner (z.B. Kunden, Finanzen, Vorlagen, Weiterbildungsunterlagen)
– Finde ich, was ich suche, ohne zu lange überlegen und suchen zu müssen.
Du musst nicht alles neu erfinden. Oft reicht es, Unnötiges zu löschen und eine einfache Struktur einzuführen.
Quick-Wins: Kleine Schritte für effizientes Arbeiten mit großer Wirkung
Aufräumen muss nicht heißen – alles an einem Tag.
Viel wirksamer ist es, sich bewusst kleine, überschaubare Etappen zu setzen.
Zum Beispiel:
– 15 Minuten Timer stellen „Heute lösche ich alle alten Downloads“
– „Ich kümmere mich jetzt 20 Minuten lang nur um die Belege vom letzten Quartal“
Du wirst sehen: Sobald der Anfang gemacht ist, kommt oft der Flow und ein gutes Gefühl, so etwas Unliebsames erledigt zu haben.
Mach Dir die Aufgabe so angenehm wie möglich, vielleicht mit Musik und einem leckeren Kaffee.
Das macht einen Unterschied.
Prozesse schärfen: Warum es sich lohnt, die „Säge zu schärfen“
Wenn wir im Alltag immer nur „funktionieren“ nehmen wir oft nicht bewusst wahr, wo es eigentlich hakt. Und warum manches mehr Energie zieht als nötig.
Die Sommerzeit ist ideal, um innezuhalten und genau hinzuschauen: Was läuft gut und was läuft nur irgendwie?
Aktuellen Workflow sichtbar machen
Oft haben wir Abläufe nur in unserem Kopf. Das Problem: Dabei erkennen wir kaum, wo es klemmt. Oder wie viel Aufwand bestimmte Dinge eigentlich machen.
Deshalb, hole Deine Prozesse raus aus Deinem Kopf und rauf auf das Papier oder den Bildschirm.
Dafür brauchst Du kein kompliziertes Tool – keep it simple! Ein Blatt Papier oder ein digitales Whiteboard reichen völlig aus.
Skizziere für Dich zum Beispiel:
– Wie läuft ein Kundenprojekt ab? Vom Erstkontakt bis zur Rechnung?
– Welche Schritte durchläufst Du bei einem neuen Angebot?
– Wie entsteht Dein Newsletter oder ein Blogartikel?
Allein das „Sichtbarmachen“ schafft oft schon klare Aha-Momente.
Und es ist der erste Schritt, um Klarheit zu gewinnen und gezielt zu optimieren.
Pain-Points identifizieren
Wenn der Workflow sichtbar wird, tauchen die Stellen, an denen es stockt, schnell auf. Wo Du Dich wieder und wieder ärgerst und wertvolle Zeit verlierst.
Typische Pain-Points sind:
– doppelte Arbeit (z.B. Infos aus verschiedenen Tools zusammensuchen)
– Medienbrüche (Papier + digital)
– unklare Abläufe (z.B. bei Übergaben oder Deadlines)
Frage Dich bei jedem Schritt:
👉🏻 Braucht es das wirklich so? Oder geht es einfacher, klarer? Kann das über eine Automation laufen?
Tipp: Notiere Dir konkrete Beobachtungen und Gedanken dazu.
Oft ist es nicht der große Prozess, der hakt, sondern ein kleines Detail, das immer wieder stört.
Verbesserungen integrieren und Review-Reminder setzen
Wenn Du die Schwachstellen erkannt hast, warte nicht bis „mehr Zeit“ ist. Integriere kleine Verbesserungen direkt und erlaube Dir, es einfach mal anders zu machen.
Das kann heißen:
– Checklisten erstellen
– eine Vorlage anlegen
– ein unnötiges Tool weglassen
– einen Schritt bewusst streichen
Wichtig: Setze Dir einen Review-Termin in einer angemessenen Frist. Denn Prozesse entwickeln sich mit Dir. Was heute gut ist, kann morgen schon wieder anders aussehen.
Ein wiederkehrender Reminder hilft Dir, die „Säge regelmäßig zu schärfen“.

Business-Tools prüfen und Kosten im Blick behalten
Mindestens einmal im Jahr solltest Du nicht nur Deine Kleiderschrank-Inhalte prüfen, sondern auch Deinen digitalen „Werkzeugkasten“. Denn Tools, die Du nicht (mehr) brauchst oder kaum nutzt, kosten Dich – Geld, Zeit und Energie.
Gerade in der ruhigeren Sommerzeit lohnt es sich, da mal kritisch hinzuschauen.
Tools im Business: Abo-Kosten im Griff behalten
Frage Dich bei jedem kostenpflichtigen Tool:
– Nutze ich es regelmäßig?
– Bringt es mir wirklich den Mehrwert, den ich mir davon erhofft hatte?
– Oder bezahle ich es vielleicht nur aus Gewohnheit weiter?
Geh am besten Deine Kontoauszüge oder PayPal-Abbuchungen der letzten Monate durch und notiere die gesamten Kosten. Du wirst überrascht sein, was sich ansammelt – oft mehr als man denkt.
Wenn Du bei einem Tool unsicher bist, ob Du es wirklich brauchst, setze es testweise auf „Pause“ – das ist bei sehr vielen Anbietern möglich. Dann kannst Du nach einer gewissen Zeit, wenn Du bewusst darauf geachtet hast, ob Du das Tool wirklich im Einsatz hast, konkret entscheiden.
Und wenn Du schon beim Thema Tools & Aufräumen bist:
Erstelle Dir für zukünftige Prüfungen gleich eine strukturierte Liste, mit allen Tools, die Du im Business nutzt.
Notiere Dir:
– Tool-Name
– Kosten (monatlich/jährlich)
– Abrechnungsart (PayPal, Kreditkarte, Lastschrift)
– nächstes Verlängerungsdatum
So behältst Du nicht nur jetzt den Überblick, sondern hast auch in Zukunft eine klare Grundlage für Entscheidungen. Gerade bei saisonalen Tools oder seltenen Abbuchungen ist das sehr viel wert.
Nicht genutzte Tools entfernen: So bringst Du wieder Struktur rein
Auch kostenfreie Tools und Test-Accounts können Deine Übersicht blockieren. Vielleicht hast Du Dich mal irgendwo registriert und dann nie wieder hineingeschaut. Oder ein Tool ausprobiert, das Dir dann doch zu kompliziert war?
Mache eine einfache Liste:
– Welche Tools und Accounts nutze ich davon wirklich regelmäßig?
– Was liegt nur brach und kostet mich beim Gedanken nur Energie?
Sortiere gnadenlos aus. Denn: Weniger ist oft mehr.
Gerade bei Tools bedeutet Reduktion fast immer mehr Klarheit und mehr Fokus auf das, was wirklich funktioniert.
Tools optimieren: Was Du ersetzen oder zusammenlegen kannst
Nach dem Aussortieren kommt der nächste Schritt: optimieren.
Vielleicht gibt es Tools, die mehrere Funktionen abdecken und eventuell andere ersetzen können.
Eine kleine Checkliste für Deine Durchsicht:
– Habe ich doppelte Tools mit ähnlicher Funktion?
– Nutze ich bei manchen nur 10% der Möglichkeiten?
– Gibt es Alternativen, die einfacher, günstiger oder besser zur mir passen?
Ziel ist es nicht, alles perfekt zu machen. Sondern ein Set aus Tools zu haben, das Dich im Alltag wirklich unterstützt.

Jetzt vorplanen: Aktionen und Inhalte vorbereiten
Auch wenn es sich seltsam anfühlt, im Sommer schon an Adventskalender und Weihnachtsgrüße zu denken – genau jetzt ist der perfekte Zeitpunkt dafür.
Denn was Du jetzt vorbereitest, sogt später für spürbar mehr Leichtigkeit im Endjahres-Trubel.
Adventskalender & Weihnachtsgrüße
Gerade persönliche und kreative Aktionen gehen im gut gefüllten Alltag oft unter. Sind jedoch eine tolle Möglichkeit, Deine Community und Kunden eine Freude zu machen.
Die ruhigere Sommerzeit ist ideal, um genau diese Dinge mit Muße und Sorgfalt anzugehen.
Überlege Dir:
– Möchtest Du dieses Jahr einen Adventskalender für Deine Community anbieten?
– Willst Du Weihnachtsgrüße per E-Mail oder postalisch versenden?
Erstelle Dir eine einfache To-do-Liste und setze Dir grobe Zeiträume.
So hast Du in den wieder gut durchgetakteten Herbstmonaten weniger Druck und mehr Kapazität für Deine Kunden.
Mein persönlicher Favorit bei der Planung von Aufgaben und Projekten ist das Projektmanagementtool Asana.
Es ist flexibel, übersichtlich und genau auf meine Bedürfnisse anpassbar. Du kannst Deine Aufgaben bündeln, verschieben, priorisieren – und sicherstellen, dass Du wirklich alles Wichtige im Blick hast.
Das gibt Dir nicht nur Struktur, sondern auch ein gutes Gefühl, nichts zu vergessen.
Wenn Du für Dich auch Asana entdecken willst, dann schau Dir unbedingt das Programm „Projekt: Fokus!“* von Janneke Duijnmaijer an. Es ist perfekt für Solopreneuere, die sich eine einfache und effektive Struktur wünschen.
Papeterie und Verpackung fürs Jahresende: Jetzt stressfrei organisieren
Wenn Du physische Aktionen planst, wie zum Beispiel den Versand von Weihnachtskarten oder kleinen Aufmerksamkeiten – dann denke an die Materialseite.
Welche Karten, Umschläge, Verpackungen oder Etiketten brauchst Du?
Welche Menge? Wie sind die Lieferzeiten?
Wenn Du diese Aktionen jetzt organisierst und bestellst, musst Du im November nicht auf die Expresslieferung hoffen.
Kleine Vorbereitungen jetzt sind eine große Erleichterung für später.
Effizient Content erstellen: Blog, Newsletter & Social Media im Voraus planen
Content-Ideen hast Du sicherlich viele. Was oft fehlt, ist die Zeit, sie umzusetzen.
Gerade in den ruhigeren Sommermonaten lohnt es sich, hier gezielt vorzubauen.
Plane Deinen Content für die kommenden Wochen oder auch Monate im Voraus.
Das bringt Struktur, spart Zeit und gibt Dir später mehr Freiraum in Deinem Alltag.
So kannst Du vorgehen:
– Sammle gezielt Themenideen für Blog/Podcast, Newsletter und Social Media (je nachdem was Du hast)
– Erstelle mehrere Longform- und Shortformcontent in einem Durchgang
– Plane Deine Beiträge mit einem Redaktionsplan
Besonders gut gelingt da mit der Methode des Time-Blockings.
Dabei blockst Du Dir ganz bewusst Zeiträume in Deinem Kalender. Nicht für einzelnen Aufgaben, sondern für inhaltliche Schwerpunkte.
Wie genau das funktioniert und wie Du damit fokussierter und entspannter arbeitest, erfährst Du in meinem Blogbeitrag „Meistere Deine Zeit mit Time-Blocking“.
Selbstfürsorge im Business: Warum Erholung zur Organisation dazugehört
Du hast unter den vielen Vorschläge konkrete Möglichkeiten erfahren, wie Du die Sommerzeit für Dein Business konstruktiv nutzen kannst. Für Struktur, Klarheit und vorausschauende Planung.
Und genau dafür ist die Sommerzeit wunderbar geeignet. Jedoch lädt sie auch ein, manches etwas entspannter anzugehen.
Zwischen digitalen Aufräumaktionen, Prozessarbeit und Contentplanung darf es auch ganz bewusst Pausen geben. Kurze Spaziergänge, ein Nachmittag mit einem guten Buch, oder einfach Zeit zum Nichtstun.
Ohne schlechtes Gewissen.
Nicht als Gegenprogramm zum Tun, sondern als Teil davon.
Denn: Gute Selbstfürsorge ist keine Pause vom Business. Sie ist ein Teil davon. Pausen sind Teil der Umsetzung!
Je bewusster Du auf Deine Energie achtest, desto klarer kannst Du entscheiden, priorisieren und umsetzen. Auch dann, wenn es später wieder etwas trubeliger durch den Tag geht.
Nutze also die ruhigere Zeit im Business. Nutze sie in Deinem Rhythmus. Mit Fokus und Raum für Dich.
Fazit
Die Sommermonate fühlen sich vielleicht auf den ersten Blick wie ein Stillstand an – aber genau darin liegt ihre Kraft.
Du kannst sie bewusst gestalten: für mehr Klarheit, effizientere Abläufe und eine starke Basis für das, was in der zweiten Jahreshälfte auf Dich wartet.
Was Du jetzt angehst, musst Du später nicht mehr nachholen.
Und je aufgräumter, strukturierter und fokussierter Du in den Herbst startest, desto mehr Raum bleibt für das, was Dir wirklich wichtig ist.
Es musst nicht perfekt sein. Und auch nicht komplett. Jedoch jeder Schritt zählt.
Und wenn Du ihn in Deinem Tempo gehst, ist genau das Deine Version von Effizienz.
💭 Ich bin neugierig: Wie gestaltest Du die Sommerzeit in Deinem Business?
Welche Ideen nimmst Du für Dich mit?
Oder was hat Dir vielleicht eine neue Perspektive eröffnet?
Ich freue mich, wenn Du mir schreibst – per Kommentar oder per Email direkt an hallo@claudiawerian.com.
Lass uns im Gespräch bleiben 💚.
Meine Empfehlungen enthalten teilweise Partner-Links – diese sind mit einem * gekennzeichnet. Wenn Du über diesen Link kaufst, erhalte ich eine kleine Provision – für Dich ändert sich nichts am Preis. Und bei diesem Beitrag durfte Künstliche Intelligenz teilweise ein wenig mitdenken – die Ideen und Erfahrungen sind ganz meine eigenen ;-).
2 Antworten
Liebe Claudia,
vielen Dank für diese ausführliche Liste an Möglichkeiten, um die Sommermonate effektiv für das eigene Business und das Wohlbefinden zu nutzen. Klarheit bezüglich der Tools und Abläufe und eine aufgeräumte Umgebung fördern das Wohlbefinden auf nachhaltige Weise, wie ich jetzt selbst feststellen konnte.
Liebe Grüße
Maria
Vielen Dank liebe Maria für Dein Feedback – das freut mich sehr.
Und ja, oft unterschätzen wir die Wirkung auf unser Wohlbefinden, was
ein klein wenig „Ordnung schaffen“ und Klarheit bewirken können.